Was ist starke säuren?

Starke Säuren

Starke Säuren sind Säuren, die in wässriger Lösung vollständig in Ionen dissoziieren. Das bedeutet, dass praktisch jedes Molekül der Säure ein Proton (H⁺) abgibt und somit zur Bildung von Hydroniumionen (H₃O⁺) führt. Der Dissoziationsgrad einer starken Säure liegt nahe bei 100%.

Eigenschaften:

  • Vollständige Dissoziation: Der Hauptunterschied zu schwachen Säuren ist die vollständige Dissoziation in Wasser. Siehe auch: Säurekonstante.
  • Hohe Azidität: Aufgrund der hohen Konzentration an Hydroniumionen haben starke Säuren einen sehr niedrigen pH-Wert (pH < 1). Mehr dazu unter: pH-Wert.
  • Reaktionsfreudigkeit: Starke Säuren reagieren heftig mit Basen und vielen Metallen.

Beispiele:

Zu den bekanntesten starken Säuren gehören:

  • Salzsäure (HCl)
  • Schwefelsäure (H₂SO₄) - Die erste Dissoziationsstufe ist stark, die zweite ist moderat.
  • Salpetersäure (HNO₃)
  • Perchlorsäure (HClO₄)
  • Bromwasserstoffsäure (HBr)
  • Iodwasserstoffsäure (HI)

Wichtige Überlegungen:

  • Sicherheit: Starke Säuren sind ätzend und müssen mit großer Vorsicht behandelt werden. Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille) ist unerlässlich.
  • Verdünnung: Beim Verdünnen starker Säuren muss immer die Säure langsam in das Wasser gegeben werden, niemals umgekehrt (niemals Wasser in die Säure!). Dies verhindert das unkontrollierte Verspritzen von Säure aufgrund der exothermen Reaktion.
  • Anwendungen: Starke Säuren finden breite Anwendung in Industrie, Labor und im Alltag (z.B. als Reinigungsmittel oder Katalysatoren). Siehe auch: Katalysator.

Abgrenzung zu schwachen Säuren:

Der wesentliche Unterschied liegt in dem Dissoziationsgrad. Schwache Säuren dissoziieren nur teilweise in Wasser, was zu einer geringeren Konzentration an Hydroniumionen und einem höheren pH-Wert führt. Ein Beispiel hierfür wäre: Essigsäure.